Letzte sozialdemokratische Appelle vor der Wahl
Auf den Tag genau - Un pódcast de Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

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Sonntage waren im Hamburg der Weimarer Republik keine Zeitungstage. Zu den wenigen Blättern, die hier überhaupt mit einer Ausgabe herauskamen, zählte das sozialdemokratische Hamburger Echo, das den Wahltag des 26. April 1925 wenig überraschend mit einem letzten Appell eröffnete, an die Urnen zu streben und das Schlimmste, die Wahl Paul von Hindenburgs, zu verhindern. Dass man mit einer Parteizeitung am Wahlmorgen nicht unbedingt mehr Unentschlossene direkt erreichte, war den Leitartiklern dabei wohl bewusst; ihr Aufruf richtete sich deshalb auch vielmehr an die längst Festentschlossenen, ihrerseits als Multiplikatoren zu wirken und letzte weniger gefestigte Wählerinnen und Wähler in ihrem Umfeld gleichsam auf den letzten Metern zum Wahllokal noch ein- oder umzustimmen. Mit welchen rhetorischen Mitteln man das tat, weiß Rosa Leu.