Thüringen torpediert das Bauhaus

Auf den Tag genau - Un pódcast de Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Man kann den Einfluss des Bauhauses, der Kunstschule, die Walter Gropius 1919 in Weimar begründet hatte, auf Architektur, Design und diverse Avantgarden gar nicht unterschätzen. Dass die innovative Institution, die die Grenzen zwischen Handwerk und „hoher“ Kunst einriss und neue Formen des kollaborativen Studiums und der Lehre erprobte, von großer Wichtigkeit war, war schon so manchem Zeitgenossen bewusst. Die neue Landesregierung in Thüringen, angeführt von der DVP, jedenfalls wusste das Bauhaus nicht zu schätzen und bemühte sich darum, es abzuwickeln, unter anderem, indem die Mittel um 50 Prozent gestrichen wurden. Und auch als private Finanziers die Lücke schließen wollten, torpedierte sie diese Bemühungen. Sofort bewarben sich andere Städte, um das Bauhaus aufzunehmen, unter anderem Köln mit dem damaligen Oberbürgermeister Konrad Adenauer. Den Zuschlag sollte dann 1925 bekanntlich Dessau bekommen. In den Zeitungen finden wir Ende des Jahres 1924 wenige Erwähnungen dieses Prozesses, lediglich im Hamburger Echo vom 29.12. einen Zwischenbericht zu den Verhandlungen zwischen Bauhaus und Thüringen. Frank Riede liest für uns den Bericht über radikale Kürzungen bei etablierten Kulturinstitutionen.

Visit the podcast's native language site