Georg Cremer: Sozial ist, was stark macht. Warum Deutschland eine Politik der Befähigung braucht
Fragen an den Autor - Un pódcast de SR - Domingos
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Umverteilung - so lautet noch immer ein linkes Mantra, wenn es darum geht, den Sozialstaat gerechter zu gestalten und etwas gegen die Spaltung in Arm und Reich zu tun. Der Autor, ehemaliger Generalsekretär des Deutschen Caritasverbandes, meint jedoch: Geld allein kann Gerechtigkeit nicht erzwingen. Er plädiert für eine Politik "der Befähigung”, und er meint damit vor allem aktive Teilhabe dadurch, dass Bürger ihre Potentiale entfalten können. Oder, wie es Cremer auf den Punkt bringt: "Selbstsorge und Autonomie, ohne die Fürsorge zu vernachlässigen”. Dadurch werde auch der Sozialstaat kräftiger und widerstandsfähiger. Letztlich, so Cremer, ermögliche die Politik der Befähigung "einen Mittelweg zwischen dem illusionären Wunsch nach völlig anderen Verhältnissen und der resignativen Kapitulation vor verfestigter sozialer Ungleichheit”. Georg Cremer war von 2000 bis 2017 Generalsekretär des Deutschen Caritasverbandes. Zuvor war er viele Jahre in der Entwicklungszusammenarbeit tätig. Cremer studierte Ökonomie und Pädagogik und ist apl. Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Freiburg.