Harald Welzer: Nachruf auf mich selbst

Fragen an den Autor - Un pódcast de SR - Domingos

Die letzte Sendung in diesem Jahr - und wir halten inne am zweiten Weihnachtstag, gemeinsam mit dem Philosophen Harald Welzer. Der hat gerade ein anregendes Buch vorgelegt, das sich mit dem Aufhören und dem Neustart beschäftigt. Welzer diagnostiziert: Wir haben eigentlich kein Konzept vom Aufhören. Warum fällt es uns so schwer, Gewohntes, vermeintlich gut Funktionierendes hinter uns zu lassen und Neues anzufangen - nicht nur in individueller Hinsicht, sondern auch gesellschaftlich und politisch: Menschlicher und ressourcenschonender wirtschaften, die Natur besser schützen - theoretisch ist den meistens von uns klar, was zu tun ist - es dann auch wirklich zu realisieren, das ist die Herausforderung. Welzer plädiert für "Weglassen und Aufhören” statt permanenter "Optimierung des Falschen”. Er sagt: Wir leben in einer Kultur, die den Tod genauso zur Privatangelegenheit gemacht hat, wie sie die Begrenztheit der Erde verbissen ignoriert. Welzer: "Man muss rechtzeitig einen Nachruf auf sich selbst schreiben, damit man weiß, wie man gelebt haben will”.

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